Vergangene Projekte
04.03.2019

Vergangene Projekte

Berufswahlpass

Die Landesarbeitsstelle Schule-Jugendhilfe Sachsen e.V. ist die Koordinierungsstelle Berufswahlpass in Sachsen. Wir als RAA sind enger Kooperationspartner und vermittelnd für die Schulen im ostsächsischen Raum tätig.

Berufsorientierung ist ein zentrales Aufgabenfeld der Schulen und daher als Querschnittsaufgabe im schulischen Alltag zu verstehen. Fachliches und persönlichkeitsbezogenes Lernen müssen sich dabei aufeinander beziehen. Der Berufswahlpass hat sich dabei als geeignetes unterstützendes Instrument für SchülerInnen, Schule und Eltern erwiesen. Durch diesen gelingt es, den Prozess der Berufsorientierung zu strukturieren sowie planbar und transparent zu gestalten. Der Berufswahlpass ist ein „Struktur- und Systemgeber“ für alle relevanten Inhalte und Aktivitäten im Berufsorientierungsprozess Jugendlicher – beginnend in Klassenstufe 7 bis hin zum Schulabschluss.

Ziel der Koordinierungsstelle Berufswahlpass und ihrer regionalen Kooperationspartner ist es, den Berufswahlpass als ein Instrument mit Wiedererkennungseffekt in Schulen, bei außerschulischen Partnern und Arbeitgebern zu etablieren.

samo.fa

(Stärkung der Aktiven aus Migrantenorganisationen in der Flüchtlingsarbeit)

Initiator: Bundesverband Netzwerke von Migrantenorganisationen e.V. (NeMO)

Gefördert durch: Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration


Bundesweit an 32 Standorten arbeitet samo.fa seit 2016 an der Stärkung und Gewinnung von Menschen mit Migrationsgeschichte als Aktive für die Unterstützung von Geflüchteten. Ziel ist es, Geflüchteten eine gleichberechtigte Teilhabe in allen Bereichen des lokalen und kommunalen Lebens zu ermöglichen. Daher arbeiten wir in den Handlungsfeldern Bildung, Gesundheit, Wohnen, und Arbeit. Als Teil des Bürgerbündnisses "Hoyerswerda hilft mit Herz", getragen von der RAA Hoyerswerda/Ostsachsen, trifft sich die samo.fa-Arbeitsgruppe in Hoyerswerda regelmäßig, um Projekte zur Verbesserung der Situation Geflüchteter vorzubereiten und durchzuführen.
 

Wer sind wir?

Ehrenamtliche, die verschiedene Sprachen sprechen (u.a. Englisch, Französisch, Russisch, Tschetschenisch, Polnisch, Arabisch, Kurdisch, Türkisch, Dari und Hindi)

Was machen wir?

  • Hilfe für Geflüchtete im Alltag (Übersetzung/Dolmetschen, Begleitung zu Ämtern, Telefonate…)
  • Begegnungscafés zum Kennenlernen
  • gemeinsames Backen
  • Workshops zu verschiedenen Themen
  • Projekte mit Schulen und weitere Veranstaltungen


Warum Migrant*innen?

Mehrsprachigkeit, interkulturelles Wissen und ihre Erfahrung des Ankommens und Fremdseins machen Sie zu unerlässlichen Brückenbauern in die neue Lebenswirklichkeit Geflüchteter.

Sie bieten:

  • Orientierungshilfen im Hinblick auf u.a. Behördengängen
  • leisten aktive Unterstützung im Spracherwerb
  • liefern wertvolle Informationen u.a. über das Bildungs- und Gesundheitssystem vor Ort und
  • ihre Organisation ist ein Ort der erfahrbarer und gelebter Solidarität
  • In Hoyerswerda arbeitet ein Kreis Aktiver vor allem an der Organisation von Veranstaltungen.


Das Projekt hatte bis Ende des Jahres 2018 Bestand. Die in der bisherigen Projektarbeit erreichten Ergebnisse und aufgebaute Strukturen werden durch das Bürgerbündnis Hoyerswerda hilft mit Herz fortlaufend verfolgt.

 

„OFFEN - Organisation von Fortbildungen in der Feuerwehr Sachsen für Engagement und Neuausrichtung“

In Kooperation mit dem Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. und der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule
 

Das vom Bundesinnenministerium im Rahmen des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ geförderte Kooperationsprojekt unterstützt die Interkulturelle Öffnung der Verbände. Ein zentrales Anliegen besteht darin, Grundwissen über Interkulturalität und Interkulturelle Kompetenzen in dem Landesfeuerwehrverband Sachsen e.V. zu verankern. Hierzu wurden, auf der Grundlage einer gemeinsamen und ausführlichen Bedarfsanalyse, passgenaue, neue und niedrigschwellige Angebote, Methoden und Materialien entwickelt, die dazu beitragen sollen, dass das von Vielfalt geprägte Miteinander in unserer Gesellschaft angemessen gestaltet werden kann. Es geht primär darum, die Kameraden/innen der Feuerwehr Sachsen für Vielfalt, Diversitiy und Heterogenität zu sensibilisieren, um so eine Öffnung des Verbandes für neue Zielgruppen zu erreichen. Dabei können die Kooperationspartner auf die ausgewiesene Expertise der RAA zurückgreifen. Die beiden Vereine bringen ihre langjährigen Erfahrungen mit Formaten der Extremismusanalyse, des intergenerativen Lernens, der historisch-politischen Bildung sowie der Förderung jugendlichen Engagements für Demokratie und Menschenrechte ein. Feuerwehren genießen gerade im ländlichen Raum eine hohe Akzeptanz und setzen Maßstäbe in gesamtgesellschaftlichen Debatten. Über die haupt- und ehrenamtlichen Strukturen der Feuerwehren können Personen in ihrer Meinungsbildung beeinflusst werden, die sonst nur schlecht oder gar nicht für Normen- und Wertediskussionen erreicht werden. Interkulturelles Lernen in Feuerwehren zielt damit auch auf eine Stärkung demokratischer Grundhaltungen insgesamt ab, indem Ressentiments abgebaut und das Bewusstsein für Vielfalt, Toleranz, Empathie und Respekt gestärkt wird. Die Fortbildungen sollen die Kameraden/innen auch dazu befähigen, dass sie (rechts-) extremen, demokratiefeindlichen und populistischen Tendenzen argumentativ und wissensbasiert entgegentreten können. Bis vor kurzem gab es in Sachsen noch kaum Berührungspunkte mit anderen Kulturen im Arbeits- bzw. Lebensalltag, daher sind Unsicherheiten in der interkulturellen Begegnung an der Tagesord-nung. Um dem entgegenzuwirken, ist interkulturelles Wissen und Austausch in Verbänden und Vereinen unverzichtbar.
 
Das Projekt „OFFEN“ gliedert sich in drei Phasen:
  • In der ersten Phase werden Schulungen in Form von Tagesseminaren angeboten und gemeinsam mit einem Referenten der Landesfeuerwehrschule durchgeführt. Neben der elementaren Wissensvermittlung im Themenfeld Interkulturelle Kompetenz sollen auch Interessenten für eine weiterführende modulare Ausbildung gefunden werden.
  • In der zweiten Phase werden maximal 25 interessierte Personen in einer zweitägigen Ausbildung zu Multiplikator/innen geschult, die das Erlernte in die Fläche tragen. Auf folgende Teilaspekte soll vertiefend eingegangen werden:
  1. Wissen über andere Kulturen
  2. Reflexion und Bewusstmachung von Stereotypen
  3. Reflexion der eigenen kulturellen Gebundenheit
  4. Empathie für andere Kulturen
  5. Umgang mit Unsicherheiten
  6. Konfliktlösungsstrategien
  7. Vermeidung von Diskriminierung und Ausgrenzung
  8. Zivilcouragiertes Handeln

Neben den skizzierten Ausbildungsinhalten sollen auch neue Wege gefunden werden, um die Menschen mit Migrationsgeschichte für die Belange der Verbände zu interessieren und zu begeistern. Dabei liegt der Fokus auf der Gewinnung von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen anderer Kulturen.
Neben der Durchführung der Tagesseminare und der Multiplikator/innenausbildung stellt die Weiterbildung der bereits vorhandenen Demokratieberater/innen die dritte Phase des Projektes dar. Da bei den Demokratieberater/innen bereits Vorkenntnisse existieren, können Seminarinhalte komplexer gestaltet werden und auf vorhandenes Wissen und Erfahrungen aus der Praxis zurückgegriffen werden. Des Weiteren kann die Expertise der Demokratietrainer/innen hinsichtlich eigener Moderationen und Präsentationen genutzt werden und die Seminarinhalte zu diesem Themengebiet können gemäß ihrer spezifischen Bedarfe und Herausforderungen angepasst und entwickelt werden. Die Demokratietrainer/innen sollen vor allem in der Fläche aktiv werden und erlerntes Wissen weitervermitteln.
Ergebnisse und Erfahrungen des Projektes stehen in Form eines Methodenkoffers am Ende des Projektes zur Verfügung.
 
Die im Rahmen des Projektes OFFEN entwickelten Seminarkonzepte sind in einem Handbuch zusammengestellt. Anhand der Beschreibungen und Berichte ist deutlich zu sehen, dass sich Interkulturelle Kompetenz aus verschiedenen Teilkompetenzen zusammensetzt und signifikant vom Kontext abhängig ist. Das Handbuch können Sie hier herunterladen.