14.02.2019

Initiative Zivilcourage

„Wenn eine Stadt schön und begehrenswert, ihren Bürgern Heimstatt und ihren Besuchern eine gute Gastgeberin sein will, wenn sie möchte, dass die Menschen sich wohlfühlen, dass sie bleiben, sich ansiedeln und investieren, dann hat sie sich auf ihre Stärken zu besinnen.“ (aus dem Leitbild der Stadt Hoyerswerda)

In der InitiativeZivilcourage Hoyerswerda“ sammeln sich engagierte Hoyerswerdaer Bürger und Bürgerinnen, die neben den im Leitbild genannten Stärken eine neue ‚wecken’ wollen:
Hoyerswerda erlebt in den letzten Jahren gravierende Herausforderungen. Die Neustadt wird in Größenordnungen umgebaut. Es gilt nun, nach den letzten 50 Jahren einer zweigeteilten Stadt mit ganz unterschiedlichen Traditionen und Lebensentwürfen eine neue, gemeinsame ‚Dritte Stadt’ zu gestalten. Dieser Umbau und die Suche nach einer gemeinsamen Identität verunsichert auch, da viele Menschen von den Veränderungen betroffen sind.
Es wird nun erlebt, dass die vorhandenen Zukunftssorgen und Ängste der Bewohner rechtsradikale Gruppen ausnutzen wollen, indem sie Aggression und Neid gegen Menschen nichtdeutscher Nationalität schüren. Was die Aktionen einiger Weniger für Folgen haben, erfuhren die Bürger nach den ausländerfeindlichen Übergriffen 1991. Hoyerswerda haftet seitdem – sogar über die Landesgrenzen hinaus – das Stigma einer rechtsradikalen Hochburg an, vor der sich Menschen mit einer anderen Sprache oder Hautfarbe fernhalten sollten.
In den letzten Jahren wurden zahlreiche Maßnahmen und Veranstaltungen zur Aufklärung über den Rechtsradikalismus durchgeführt. Trotz dieser Bemühungen ist ein verstärktes Agieren rechter Gruppen in Hoyerswerda zu beo­bachten, die durch Postwurfsendungen oder illegales Plakatieren auf die Öffentlichkeit Einfluss nehmen wollen. Ein erschreckender Höhepunkt war die Demonstration am 30. September 2006 aus Anlass des 15. Jahrestages der ausländerfeindlichen Übergriffe.
Für viele Bürger*innen von Hoyerswerda war dies entwürdigend, dass ihre Stadt wieder zum Aufmarsch von Neonazis missbraucht wurde. Nach diesem Ereigniss trafen sich engagierte Mitbürger/innen sowie Vertreter von Institutionen und Vereinen, deren Ziel es ist, gemeinsam ein breites bürgerschaftliches Engagement aufzubauen. Es entstand die Initiative „Zivilcourage Hoyerswerda“.