Ein Quadratkilometer Bildung
13.02.2019

Ein Quadratkilometer BildungDas Modellprogramm Ein Quadratkilometer Bildung Hoyerswerda st eine langfristig angelegte gemeinsame Lern- und Entwicklungsplattform für Personen und Institutionen, die in einem städtischen Sozialraum Verantwortung für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen übernehmen..

 
Im Januar 2010 startete in Hoyerswerda das durch einen Stiftungsverbund getragene Modellprogramm Ein Quadratkilometer Bildung (km2 Bildung) in seine Vorbereitungs- und Konzeptionsphase. Am 21. November 2011 wurde dann im Jugendclubhaus Ossi mit einer Fachtagung der offizielle Startschuss gegeben. Ein Quadratkilometer Bildung ist eine langfristig angelegte gemeinsame Lern- und Entwicklungsplattform für Personen und Institutionen, die in einem städtischen Sozialraum Verantwortung für den Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen übernehmen. Im Rahmen des lokalen km2 Bildung, welcher sich sozialräumlich auf die Neustadt bezieht, werden neue Wege einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit zwischen der Grundschule „An der Elster", als so genannter Schlüsselschule, und weiteren relevanten Akteuren – allen voran dem Trägerwerk Soziale Dienste Sachsen e.V. mit den beiden Kindertagesstätten „Sonnenblume" und „An der Elster", dem Johanniter-Kinderhaus „An der Elsterwiese" sowie der Schule zur Lernförderung „Nikolaus Kopernikus", aber auch Eltern, weiterführenden Schulen und Einrichtungen der Jugendhilfe im sozialräumlichen Nahfeld erschlossen. Begleitet von einer Pädagogischen Werkstatt, die im Jahr 2012 etabliert werden soll, ist es das Ziel aller Beteiligten, Konzepte zur ganzheitlichen Förderung aller Kinder zu entwickeln. So sollen Förderlücken zunächst kurzfristig kompensierend schließlich aber langfristig biographiebegleitend geschlossen werden. Dabei wird gemeinsam an der Entwicklung eines Qualitätsverständnisses gearbeitet, welches Kindertageseinrichtungen, Schulen und andere Akteure miteinander verbindet. Erste Meilensteine zur Erreichung dieser Ziele waren dabei der Ausbau der Elsterschule zur Schule mit ganztägigen Angeboten, die Überarbeitung des Schulprogramms sowie die Neuformulierung bestehender Kooperationsvereinbarungen mit den beteiligten Kindertagesstätten.
 
Die zentralen Herausforderungen für die kommenden Jahre sind:
  • Initiierung einer weitergehenden Rhythmisierung des Schulalltages im Rahmen des GTA-Konzeptes der Grundschule „An der Elster", um Kindern im Schulalltag das Lernen durch anregende Umweltbedingungen zu erleichtern,
  • Verstetigung und Qualifizierung von Kooperationsbeziehungen zu Kindertagesstätten, weiterführenden und Förderschulen und hierdurch Herstellung einer tatsächlichen Anschlussfähigkeit zwischen aufeinander aufbauenden Bildungsinstitutionen, um Bildungsübergänge im Sinne der Bedürfnisse von Kindern zu begleiten,
  • Weiterentwicklung der Kindertagesstätten- und Schulprogramme, um Kindern anregende und ansprechende Lernräume zu bieten, ihren Lernalltag zu bereichern und so ihre Neugier, Experimentierlust und ihre Interessen zu verstetigen und zu fördern,
  • weitergehende Öffnung der beteiligten Kindertagesstätten und Schulen ins Gemeinwesen, um diese zu einem einladenden Lern- und Begegnungsort für Kinder, Eltern und das Gemeinwesen zu entwickeln,
  • nachhaltiger Abbau von Leistungsrückständen und Förderung besonderer Talente, um Kinder in ihrer Kompetenzentwicklung gezielt zu unterstützen,
  • Intensivierung und Qualifizierung der Elternarbeit, um familiäre Unterstützungsinstrumente für Kinder zu stärken,
  • Aufbau der Pädagogischen Werkstatt als Begegnungs- und Entwicklungsraum für Erzieher*innen, Lehrer*innen, Sozialpädagog*innen, Eltern und interessierte Bürger*innen aus dem Sozialraum.
 
Der km2 Bildung als kleinräumiger Ansatz biographieorientierter Bildungsförderung und sozialräumlich orientierter Bildungskoordinierung kann in den kommenden Jahren entscheidend auf die Weiterentwicklung der lokalen Bildungslandschaft einwirken. Quasi als Experimentierfeld könnte er zu einem Impulsgeber für die Entwicklung von Instrumenten zur pädagogischen Begleitung von Bildungsübergängen werden.
 
Seit dem Ende der 10jährigen Projektlaufzeit (Ende 2021) läuft eine Transferphase, in der das Projekt in seiner Ausrichtung sich nicht mehr nur auf die Hoyerswerdaer Neustadt fokussiert, sondern sich der gesamten Stadt öffnet, um allen Kindern und Jugendlichen die gleiche Teilhabe an Bildung zu ermöglichen. Die Inhalte und Aufgaben des Projekts Ein Quadratkilometer Bildung gehen Schritt für Schritt in die Koordinierungsstelle Bildung über, die das Handlungskonzept Bildung der Stadt umsetzt. Hier hat sich der neue Arbeitsschwerpunkt Übergang Kita-Grundschule entwickelt, der z.B. Ideen und Instrumente erarbeiten möchte, die den Eltern mehr Transparenz im Übergang ermöglicht. Dieser Transfer schafft Nachhaltigkeit und die Voraussetzung, dass Projektinhalte langfristig im Fokus bleiben.

Kontakt:
 
Luisa Partusch
Industriegelände Str. B Nr. 8
02977 Hoyerswerda
03571 - 6079704

partusch@raa-hoyerswerda.com